Damit – so Bürgermeister Helmut Himmler - "ehren wir die Person Georg Elser und setzen ihm in unserer Gemeinde ein ehrendes Gedenken". Gemeinhin würden aus dem NS-Widerstand Adelige, hohe Militärs, Vertreter der Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und des Besitz- oder Bildungsbürgertums hervorgehoben, nicht aber die "ganz einfachen Leute aus dem Volk". Dazu habe Georg Elser gehört.
Bereits im Sommer hat die Gemeinde Berg den Bau einer Seitenstrasse der Rosenbergstrasse in Berg abgeschlossen und nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wurde die Strasse nach dem Hitler-Attentäter Georg Elser benannt.
Jetzt wurde an der Erschließungsstraße das Straßenschild mit einem erläuternden Text über Elser angebracht.
Der Sophie-Scholl-Platz in der Mitte von Berg und auch der angrenzende kleine Park wurden bereits 2004 nach der Widerstandskämpferin der "Weißen Rose" benannt.
Sein Sprengstoffattentat auf Adolf Hitler am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller mit einem Zeitzünder schlug fehl, weil der «Führer» 13 Minuten früher als geplant das Lokal verließ. Noch am selben Tag versuchte der Einzeltäter, in Konstanz in die rettende Schweiz zu flüchten. Doch er wurde von deutschen Zöllnern gestellt und am 9. April 1945, kurz vor Kriegsende, im KZ Dachau durch einen Genickschuss ermordet.
Begabter Tüftler
Der am 4. Januar 1903 geborene Bauernsohn war ein begabter Tüftler. Die Bombe installierte er mit ungeheurer Ausdauer im Bürgerbräukeller. Nächtelang höhlte er heimlich eine tragende Säule aus und schaffte den Bauschutt in einer Aktentasche fort. So sollten ihn später auch seine entzündeten Knie verraten. Denn der Täter, das stand fest, hatte auf Knien arbeiten müssen, da die Bombe dicht über dem Fußboden angebracht war.
Mutig und tapfer
Elser war früh überzeugt, dass Hitler Krieg wollte. Das wollte der einfache Handwerker mit seiner seit dem Herbst 1938 geplanten Tat verhindern. Als Hitler noch während Elsers Vorbereitungen zu dem Attentat den Krieg anzettelte, wollte Elser mit seiner Tat wenigstens zu einem raschen Kriegsende beitragen. In einer Fabrik in Heidenheim sammelte er nach und nach Pulver, in einem Steinbruch in Königsbronn, wo er sich als Hilfsarbeiter durchschlug, stahl er Dynamit.
Bei den Verhören durch die Gestapo, bei denen er auch gefoltert wurde, bezeichnete sich Elser als Kommunist und Pazifist. «Ein Arbeiter muss euer Feind sein», erklärte er tapfer. Die Nazis glaubten ihm erst, dass er wirklich ein Einzeltäter war, als er auf ihre Anweisung hin die Bombe noch einmal nachgebaut hatte.
Die Bombe tötete acht Menschen. Hitler überlebte – weil er wegen Nebels nicht nach Berlin zurückfliegen konnte, einen Nachtzug nehmen musste und deshalb seine Rede abkürzte. Die Nazi-Propaganda sprach von «Vorsehung», dass dem «Führer» nichts passiert war, und sah den britischen Geheimdienst hinter dem Anschlag